NTV-Mädels werden von Verletzungswelle heimgesucht Ausgerechnet vor dem „Vier-Punkte-Spiel“ gegen den RSV Mülheim erwischt die Mädels des Nevigeser TV eine heftige Verletzungswelle. Trainer Michael Renner zeigt sich regelrecht geschockt, muss sich erst noch Gedanken über die taktischen Möglichkeiten machen.
Wer am Samstagabend (18 Uhr) in der Halle Am Waldschlösschen auflaufen kann und wird, steht derzeit noch in den Sternen. Der gesamte linke Rückraum fällt aus, dazu zwei von drei Linksaußen.
Die junge Joana Küppers zog sich im Spiel gegen Wülfrath eine Knochenabsplitterung am linken Arm zu – vermutlich sechs Wochen Pause. Sandra Nölle knickt im Training mit dem Fuß um. Es bestehen immerhin noch vage Hoffnungen auf Kurzeinsätze.
Melanie Niggemann unterzog sich einer OP, fällt ebenfalls für längere Zeit aus. Zu allem Überfluss fehlt auch Nicole Seidler am Samstagabend. Damit ist die Liste aber noch nicht komplett: Kreisläuferin Mareike Schwippert klemmt sich einen Nerv ein, sagt ebenfalls leise „Servus“.
„Ausgerechnet vor diesem Schlüsselspiel kommen mir auf einer absoluten Schlüsselposition alle gelernten Kräfte abhanden“, meint ein zerknirschter Michael Renner. „Mir gehen zum ersten Mal die Alternativen aus. Es wird nicht einfach, eine spieltaktisch vernünftige Mannschaft auf das Parkett zu zaubern. Das geht weit über ein normales Improvisieren hinaus.“
Der RSV Mülheim befindet sich eigentlich leistungsmäßig auf Augenhöhe mit den Nevigeser Mädels, daher wirft Michael Renner natürlich die Flinte nicht in Gänze ins Korn.
„Jetzt heißt es sich Gedanken machen und abwarten, was dabei letztlich sportlich herauskommt. Die Ausfälle treffen uns hart, aber irgendwie müssen wir die Situation meistern. Nur jammern bringt uns nicht weiter“, meint NTV-Coach.
Die erste Spielhälfte komplett "verpennt" Die Mädels des Nevigeser TV verlieren das „Vier-Punkte-Spiel“ gegen den RSV Mülheim in der Halle „Waldschlösschen“ etwas unglücklich mit 16:17 (5:10). Trainer Michael Renner kann sein Glück nicht fassen. Seine Mädels verschlafen komplett die erste Hälfte.
Die Vorzeichen sind allerdings auch personell so schlecht wie angekündigt. Mit Joana Küppers, Melanie Niggemann, Mareike Schwippert und Fabienne Kluge müssen vier Spielerinnen ersetzt werden, was offensichtlich zu Irritationen in der Mannschaft führt.
Jedenfalls findet das Team von Michael Renner überhaupt nicht in das Spiel, liegt nach sechs Minuten bereits mit 0:4 hinten. Die Nevigeser Mädels beißen sich an der aggressiven Gäste-Deckung die Zähne aus, kommen auf die extrem magere Ausbeute von zwei Feldtoren.
„Wir haben zu passiv gespielt, einfach nicht den Dreh gefunden“, bedauert Renner. „Diesen schnellen vier Toren Rückstand sind wir hinterher gelaufen. Wir haben auch leider zu wenig mit Köpfchen gespielt.“
Was sich nach der Pause ändert. Die junge Torhüterin Anna Hasenkamp zieht mit einer tollen Leistung den Gästen den Zahn, hilft ihren Mitstreiterinnen wieder auf die Beine, die sich Schritt für Schritt an die Mülheimerinnen herantasten.
Einen 9:13-Rückstand können die NTV-Mädels kompensieren, und kommen auch nach einem erneuten 13:15-Rückstand wieder zurück, gleichen zum 16:16 aus. Dann hält Anna Hasenkamp einen von vier Strafwürfen, versetzt den NTV sogar in die Lage zwei Punkte im Schlösschen zu halten. Ein verhängnisvoller Abspielfehler lässt es nicht so weit kommen.
„Ein Remis wäre sicher verdient gewesen“, bedauert ein untröstlicher Michael Renner. „Aber wir haben die Geschichte einfach in der ersten Halbzeit verspielt.“